Altersvorsorge 2020: der bestmögliche Kompromiss

Jahrelang wurde diskutiert, debattiert und enorm viel Zeit investiert. Nun haben wir endlich eine Rentenreform, die ich unterstützen kann.

Ich gebe es zu: die Reform ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber sie ist der bestmögliche Kompromiss, der erreicht werden konnte. Diese Revision bringt als erste seit 20 Jahren auch Verbesserungen mit sich. Der Rentenzuschlag von 840 Franken pro Jahr für Alleinstehende oder 2712 Franken für Ehepaare ist sogar die erste echte Rentenverbesserung für alle seit 40 Jahren!

 

Es ist uns über lange Zeit gelungen, das Rentenalter 64 für Frauen zu verteidigen. Und meiner Meinung nach wäre es auch weiterhin mehr als nur gerechtfertigt. Leider haben wir es aber nicht geschafft, in diesem Punkt eine Mehrheit zu gewinnen. Das ist zweifellos eine der bitteren Pillen dieser Vorlage. Dennoch ist das Gesamtresultat ein Fortschritt. Denn als Kompensation konnten wir neben den höheren AHV-Renten auch weitere wichtige Fortschritte erreichen, so z.B. die bessere Abdeckung der Teilzeitarbeit bei den Pensionskassen-Renten. Mit der Anhebung der Mehrwertsteuer um 0,6 Prozent ist die AHV ausserdem bis 2030 finanziell abgesichert.

 

Wird die Vorlage nicht angenommen, bleibt das Rentenalter für Frauen zwar bei 64 Jahren, doch die AHV-Renten werden nicht erhöht, die Pensionskassenrenten aus Teilzeitarbeit für Frauen bleiben tief und die Pensionskassen werden weiter Leistungen abbauen. Zudem – und das ist die grösste Gefahr – würde die AHV weiter Defizite schreiben. Das würde den Druck hin zu Rentenalter 67 generell weiter erhöhen, was im Endeffekt zu schlechteren Renten für alle führen würde. Das müssen wir unbedingt verhindern!

 

Darum rufe ich Euch alle auf: beteiligt Euch an der Urabstimmung und unterstützt die Reform mit eurem JA zu einer stärkeren AHV für uns alle!