Lehrpersonenmangel: Die Massnahmen der Bildungsdirektorin sind ungenügend

Dass Schüler:innen weiterhin von Lehrpersonal ohne anerkannte Ausbildung unterrichtet werden, ist eine Notmassnahme. Sie behebt das Problem des Lehrer:innen-Mangels höchstens kurzfristig und birgt die Gefahr, dass Schüler:innen benachteiligt werden. Um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen, braucht es eine klare Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine Aus- und Weiterbildungsoffensive.

Die von der Bildungsdirektion geplante Fortführung der Anstellung von Personen ohne anerkanntes Diplom ist leider nötig geworden. Die mangelhafte Planung und das zögerliche Handeln der Bildungsdirektorin haben das Problem verschärft.

 

Jedoch ist die geplante Massnahme keineswegs ausreichend. Kurzfristig wird die Belastung der ausgebildeten Lehrpersonen sogar höher, weil sie zusätzlich die Lehrpersonen ohne Ausbildung unterstützen müssen. Zudem gibt es kaum noch Anreize, eine Ausbildung zu beginnen, weil der Beruf ja ohne Ausbildung ausgeübt werden kann.

 

Der Lehrpersonenmangel wird bestehen bleiben: Das Bundesamt für Statistik publizierte kürzlich die Szenarien für Lehrkräfte der obligatorischen Schule. Diese zeigen, dass der Lehrpersonenmangel bis 2031 anhalten wird, wenn keine besonderen Massnahmen ergriffen werden. Mit immer mehr  Lehrpersonen ohne Ausbildung in den Klassen wird die Qualität der Bildungsinstitutionen sinken.

 

Chancengerechtigkeit ist einer der zentralen Grundprinzipien unseres Bildungswesen. Damit die Schüler:innen möglichst gleiche Chancen haben, ist eine wissenschaftsbasierte Ausbildung der Lehrer:innen unabdingbar. Die mangelhafte Planung der Bildungsdirektorin stellt dieses Prinzip in Frage. Es ist zu befürchten, dass Schülerinnen und Schülern, die über mehrere Jahre von nicht adäquat Lehrpersonen unterrichtet werden, benachteiligt werden.

 

Für Priska Seiler Graf, Regierungsratskandidatin der SP ist klar: «Damit im Kanton Zürich künftig genügend qualifizierte Lehrer:innen vorhanden sind, muss der Beruf attraktiver werden. Die SP fordert eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Nötig sind eine Erhöhung der Stunden für Klassenlehrpersonen, der Lektionenstunden und der IF-Lektionen im Kindergarten. Das bedeutet auch 100 Prozent Lohn für 100 Prozent Arbeit im Kindergarten.»

 

Die SP fordert zudem eine Aus- und Weiterbildungsoffensive. Bund und Kantone sind zusammen mit den pädagogischen Hochschulen gefordert, Wege zu finden, damit auch zukünftig genügend ausgebildete Lehrpersonen unsere Schüler:innen unterrichten.

 

Auskünfte

  • Priska Seiler Graf, Regierungsratskandidatin, Co-Präsidentin SP Kanton Zürich, 076 571 06 48
  • Monika Wicki, Kantonsrätin SP, 076 427 52 78